Es ist nicht meine Intention das Offensichtliche festzustellen. Ich will vielmehr an etwas erinnern, was wir alle bereits wissen. Es spielt dabei keine Rolle, welche Art von Nachrichten wir konsumieren, ob alternative oder Mainstream-Nachrichten, denn beide werden von Wut und Angst gespeist. Das Gleiche gilt für Politik, bei der es in der Regel darum geht, herauszufinden, was am Gegner falsch ist, anstatt Gemeinsamkeiten zu finden und zusammen etwas zu erschaffen.
Und dann gibt es noch die sozialen Medien, wo man viele "Upvotes" und "Likes" erhält, wenn man ein sehr scharfes Schwert besitzt mit dem man seinen Feind verletzen kann. Und mit einem endlosen Strom von Menschen, die sich im Internet irren, hat man auch endlose Möglichkeiten zu zeigen, wie kreativ und geschickt man seine Klinge führen kann.
Das passiert auch mir. Ich werde leicht in Verschwörungsinhalte, Memes, Diskussionen, Nachrichten und Politik hineingezogen. Wenn das passiert, dann verliere ich, wer ich bin, und ich werde immer giftiger, je länger und tiefer ich in diese Sachen hineingezogen werde. Es heißt, wir sind der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen wir am meisten Zeit verbringen, aber ich sage, wir sind auch die Menschen, denen wir regelmäßig in den sozialen Medien folgen. Und wenn man einer ganzen Menge toxischer Personen folgt, dann weiß man auch genau, was man dadurch wird: Giftig.
Wenn wir uns über einen langen Zeitraum hinweg konstant vergiften, kann sich das psychisch und sogar physisch in Form von Krankheiten manifestieren. Das passiert gerade dann, wenn wir zulassen, dass unsere Weltanschauung zu sehr aus dem Gleichgewicht gerät. Aus diesem Grund führe ich ab und an eine 30 Tage lange Dopaminentgiftung durch - und ich möchte jeden dazu einladen, es mir gleich zu tun. Auf diese Weise kann sich unser Gehirn vollständig erholen und wir können wieder zu den Menschen werden, die wir einst waren.
Der Plan
Folgende Überschrift auf ein Blatt Papier schreiben: Dopamin-Entgiftung
Das Datum festlegen, wann man beginnt und wann die 30 Tage vorüber sein werden.
Drei Spalten aufstellen: Eine für erlaubte Medien, eine für eingeschränkte Medien und eine für verbotene Medien. Erlaubte Medien sind z. Bsp. E-Mails, Selbsthilfe-Inhalte, Musik. Eingeschränkte Medien sind z. Bsp. Filme, Serien, kooperative Videospiele mit Freunden. Verbotene Medien sind z.Bsp. soziale Medien, analoge & digitale Nachrichten sowie alles mit hohem Suchtfaktor.
Ein Zeitfenster festlegen, in dem man eingeschränkte Medien konsumieren darf. Einfacher Modus: 8 Stunden. Mittel: 6 Stunden. Schwierig: 4 Stunden. An den Wochenenden kann man zwei zusätzliche Stunden hinzufügen.
Zusätzliche Hinweise
Folgende Entscheidung muss immer vom Süchtigen selbst getroffen werden und sollte nicht von außenstehenden Personen ohne dessen Einvernehmen entschieden werden: Wenn man derzeit stark süchtig ist, ist es am besten, einen kalten Entzug zu machen und das Leid zu ertragen. Die ersten drei Tage sind für akut Süchtige die Schwierigsten, und es ist ratsam, die Geräte, die man hat, auszustecken und den Zugang zu erschweren. Je länger man abstinent bleibt, desto mehr Willenskraft und Disziplin entwickelt man, und so kann man sich bald erlauben, Medien wie in Schritt 3&4 beschrieben zu nutzen.
Sollte man eine Führungsposition in einer Gemeinschaft innehaben oder viele Anhänger in den sozialen Medien haben, kann man diesen mitteilen, dass man 30 Tage lang auf Medienkonsum verzichten wird. Das wird nicht nur die eigene Entschlossenheit stärken, sondern auch ein positives Beispiel für andere geben. Man sollte dabei nicht denken, dass man etwas verpassen könnte, das wird man nicht. Die Welt geht mit uns wie auch ohne uns weiter und wenn es uns gut geht, dann gedeiht sie. Deswegen ist es absolut unnötig, sogar schadend, wenn wir währenddessen die ganze Zeit in den Abgrund blicken. Der konstante Blick in die leuchtende Finsternis hindert uns lediglich daran, aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Informationen richtige Entscheidungen zu treffen und vor allem daran, richtig zu handeln.
Abschließend empfehle ich die Unhook YouTube-Erweiterung für gängige Internet Browser. In unserer Zeit ist YouTube kaum noch wegzudenken und mit dieser Erweiterung ist es möglich, empfohlene Videos auszublenden, so dass man gar nicht erst von Clickbait-Videos und Empfehlungen versucht werden kann.
Vielen Dank fürs Lesen! Ich wünsche einen schönen Tag!
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